Trio Exclusiv DJ Uwe Walkner

Freitag, 11. Oktober 2002 – 20:15

Den Genregrenzen und auferlegten Codes der Elektronik überdrüssig, sollte das Trio Exklusiv jedenfalls eine Band sein, in der alles erlaubt ist und mit der man keiner Szene in die Arme spielen muss. Der musikalische Background der Musiker bot diesbezüglich beste Voraussetzungen: Wolfsteiner und Klammer werkten mit Planet E an der Schnittstelle von Dancefloor und Pop, Reisecker betreibt als konvertierter Rockgitarrist das Elektronikprojekt Lichtenberg und Zrost kommt vom Jazz. Dementsprechend vielfältig und abwechslungsreich ist auch das selbstbetitelte Debutalbum der Band ausgefallen. Siebziger-Funk- Anleihen, die an rasante Agentenfilme denken lassen, blitzen genauso auf wie mexikanisches Mariachi-Flair, das Italowestern-Impressionen alle Ehre macht. Musikalische Vorlieben und Einflüsse stellt das Trio Exklusiv allerdings nicht einfach originalgetreu nach, sondern lässt diese in einen unwiderstehlichen Groove einfließen. Einen solchen – sowohl elektronisch generiert als auch live eingespielt – rollen sie gänzlich unaufgeregt und äußerst lässig quer durch ihr Programm aus. Ihr unkonventioneller Arbeitsansatz ließ dabei nicht nur ihr Debutwerk zu einem äußert kurzweiligen Hörgenuss gedeihen, sondern brachte ihnen derweil auch eine Einladung zum renomierten Jazzfestival Montreux ein. Wie beim Programm der großen Jazzfestivals mittlerweile üblich, lassen auch Trio Exklusiv die Grenzen zwischen Pop, Elektronik und Jazz elegant verschwimmen.
(Holger Fleischmann im Jazz.atlas 2002)

…ein Mix aus Jazz, Surf-Sound und Elektronik-Grooves… …Richard Klammers Trompete weint auf mexikanisch oder beschwört das Cool-Jazz-Biest. Franz Reiseckers Gitarre gibt den Surflehrer und widmet sich der Melodieführung. Martin Zrost steuert Jazz-Charakteristika bei, und Mex Wolfsteiner trommelt Sex aus seinem Krawumms. Wer dabei an die dahingegangenen britischen Red Snapper im 70er-Jahre-Agentenkino oder an Calexico in der Disco denkt, liegt nicht ganz falsch. Und mit Gringo, einem von Klammer interpretierten Blues-Bastard, schleift das Trio Exklusiv sogar Tom Waits auf den Tanzboden…
(Karl Fluch DER STANDARD)

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